Miltos Sachturis, geboren am 19. 7. 1919 in Athen; er entstammt einer Juristenfamilie. Nach der Militärzeit nahm er, dem Wunsch des Vaters folgend, ein Jurastudium an der Athener Universität auf. In die Zeit ab 1939 fallen erste literarische Versuche unter dem Pseudonym Miltos Chrysanthis in den Zeitschriften „Neoellinikí Logotechnía“ (Neugriechische Literatur) und „Neoelliniká Grammata“ (Neugriechische Sprache). Als der Vater starb, der die Veröffentlichungen seines Sohnes stets mißbilligt hatte, brach Sachturis sein Studium ab und verbrannte die juristische Bibliothek des Vaters. 1941 publizierte Sachturis, noch unter Pseudonym, seinen ersten Gedichtband als Privatdruck. Vier Wochen nach Erscheinen rief er verschenkte Exemplare zurück und verbrannte nahezu die gesamte Auflage. In der anschließenden Zeit der deutschen Besatzung litt Sachturis an Tuberkulose. Für den Fall des Überlebens beschloss er, sein Leben ganz der Dichtung zu widmen. 1944 legte er sein Pseudonym ab und wurde durch Gedichte in der literarischen Zeitschrift „Nea Grammata“ (Neue Sprache) bekannt. Seit 1945 trat er mit zahlreichen kleinen Gedichtsammlungen an die Öffentlichkeit. Miltos Sachturis starb am 29. 3. 2005 in Athen.
* 19. Juli 1919
† 29. März 2005
von Alexis Eideneier
Essay
Miltos Sachturisʼ Lyrik ist eine Dichtung des Schmerzes und des Leids. Sie artikuliert das bedrückende Lebensgefühl einer existenziellen Trauer, eine pessimistische Attitüde der Verdrossenheit ...